“Einen wunderschönen Abend, meine sehr verehrten Damen und Herren.” So hätte ich meinen ersten Radioauftritt dieses Jahres gerne anmoderiert, doch wurde mir das Anmoderieren von meinem erfahrenen Interviewer Henrik Eder abgenommen. Aber eines nach dem anderen.

Vor einigen Wochen ging ich an der Universität zu der Betreuerin meines Frankreich-Blogs, Gabi Strasser. Diese zeigte sich nochmals sehr erkenntlich für meine monatelangen Schreibbemühungen, indem sie etwas kryptisch andeutete, dass sie da schon eine Idee hätte, wie ich noch weiter über mein Auslandsjahr informieren könnte. Und einige Stunden später flatterte mir dann eine E-Mail ins Haus, wo mir ein Vertreter des Senders Welle 1 einen Rundfunkauftritt anbot. Nachdem ich dieses Jahr noch keinen entsprechenden Auftritt hatte (ein entsprechendes Angebot in Bordeaux konnte ich ja leider aus terminlichen Gründen nicht annehmen), ließ ich mir natürlich die Gelegenheit nicht entgehen; denn ich sehe es auch durchaus als eine Aufgabe von mir, anderen Menschen einen Auslandsaufenthalt näherzulegen.

Am Dienstag war es dann soweit: Nach einem relativ anstrengenden Unitag (inkl. Akkord-Programmieren eines genetischen Algorithmus) schwang ich mich auf mein Fahrrad, um knapp vor der entsprechenden Sendezeit an der Adresse des Senders am anderen Stadtende anzukommen und verzweifelt das richtige Stockwerk zu suchen. Keuch. (Erikativ!) Endlich angekommen wurde ich sehr freundlich von einer Mitarbeiterin empfangen und auch gleich in den Senderaum geleitet, wo mich Henrik Eder begrüßte. Nach einer kurzen Vorbesprechung nahm ich auf einem Art Barhocker Platz und setzte einen Kopfhörer mit angeschlossenem Mikrofon auf, über den ich das Programm live hören konnte. In besagtem Programm hörte ich nach einem Musikstück eine Stimme, die das Wetter durchsagte, und als ich aufblickte, sah ich, dass mein Gegenüber die Lippen bewegte und eben diese Stimme war. Höchst beeindruckend, wie im Kino. Es fehlte nicht einmal das rote Licht, das eine Aufnahme im Gang anzeigte.

Kurze Zeit später war dann ich dran. Ich erzählte ein wenig dies und das, und war ich anfangs noch ziemlich nervös, so legte sich das glücklicherweise recht schnell, da mein Interviewpartner sehr angenehm war und sich seine ausgestrahlte Ruhe auch auf mich übertrug. Das Interview wurde immer wieder durch diverse Musikeinspielungen unterbrochen, sodass ich am Ende “nur” ca. 25 Minuten Redezeit hatte. Richtig schade, ich hätte eigentlich noch so viel zu erzählen gehabt, besonders über Bordeaux, aber ich tröste mich mit dem Gedanken, dass ja potenziell Interessierte jederzeit Zugriff auf meine 43 Artikel in meinem Frankreich-Blog haben. ;)

Man kann auf meinen Beitrag über die Campusradio-Seite der Universität Innsbruck zugreifen. Viel Spaß beim Nachhören!