Einleitend ein kleiner Nachtrag zu letzter Woche: Am Sonntag bin ich beim Laufen durch den Erasmuspark beim Durchqueren einer Barriere gegen Radfahrer ausgerutscht und — da ich keine Katze bin — hingefallen. Dabei habe ich mir den Arm und das Handgelenk geprellt, was sich einige Tage lang schmerzlich bemerkbar machte. Mittlerweile ist allerdings glücklicherweise alles wieder gut.

Diese kleine Verletzung dürfte in den letzten Tagen reichlich Nachahmer gefunden haben, denn der Schnee ist dem Eis (niederländisch “IJs”) gewichen. (Das “ij” wird übrigens im Niederländischen nur zusammen groß geschrieben. Das heißt, es gibt kein “Ijs”, nur ein “IJs” oder ein “ijs”.) Die Grachten sind mittlerweile zugefroren. Jung und Alt begeben sich auf das gefrorene Wasser und lustwandeln. Dazu passend ist auch das schon seit einigen Tagen anhaltende Kaiserwetter. Das Eis bietet auch neue Aussichten auf die zahlreichen Vogelarten, die mit ihren Pfoten auf dem Eis genauso rutschen wie die Menschen.

Man muss sich die Bewegung dazu vorstellen ...
Man muss sich die Bewegung dazu vorstellen ...
Tout le monde est dehors.
Tout le monde est dehors.

Viele Leute nehmen das Eis auch zum Anlass, um ihre Eislaufschuhe auszupacken. Eislaufen (nl. “schaatsen”) ist eine Art Nationalsport in den Niederlanden, was sich durch die ungeheure Menge von Kanälen etc. erklären lässt. Eine besondere Eislauftour ist die Elfstedentocht (Elf-Städte-Tour), die über 200km durch Friesland führt. (Dieses Jahr wird diese legendäre Tour allerdings — trotz der günstigen Eisverhältnisse — nicht stattfinden. Der Grund hat sechs Buchstaben und beginnt mit “C” …)

Schaatsers op de Admiralengracht.
Schaatsers op de Admiralengracht.

Da mir das Radfahren unter den momentanen Bedingungen zu gefährlich ist, habe ich mich auf das Laufen verlegt. (Die Niederländer nennen das übrigens “hardlopen”, im Gegensatz zum Gehen, was einfach nur “lopen” ist. Damit adaptieren die Niederländer die deutsche Eigenart, dass man niemals geht, sondern nur läuft.) Diese Woche war dadurch das erste Mal in meinem Leben, dass ich mich für mehr als fünf Tage in den Niederlanden aufgehalten habe, ohne ein einziges Mal auf ein Rad gestiegen zu sein. Meine Laufrouten inkludieren den Erasmuspark, das Sloterdijkermeer und die Erasmusgracht entlang.

Da die Umgebungstemperaturen noch immer deutlich unter 0°C liegen, schlafe ich leider heizungsbedingt anhaltend schlecht, und wache immer mindestens einmal in der Nacht mit sehr trockenem Mund auf. Zum Glück war ich bis jetzt trotzdem in der Lage, effizient zu arbeiten, was dadurch wichtig ist, dass ich bis zum 22. Feber meinen Artikel fertig haben sollte.

Am Donnerstag haben Mathilde und ich eine tarte Tatin gemacht. Unfassbar gut.

Tarte Tatin.
Tarte Tatin.

Am Sonntag habe ich mit Mathilde zum ersten Mal in diesem Jahr Indonesisch gegessen. Die Indonesier haben die niederländische Küche unübersehbar beeinflusst, was soweit geht, dass in meinem Niederländisch-Buch bei den Vokabeln für das Essen ein eigener Abschnitt über indonesische Gerichte steht. Wir waren beide jedenfalls ziemlich begeistert von dem Essen.

Ich wünsche meiner Leserschaft einen schönen Start in die neue Woche und bis bald!